Neues auf meinem Büchertisch (174)

Ein glückliches Lächeln überzieht derzeit die Gesichter der des Mainfränkischen mächtigen Leser von ASTERIX. Als „Büchle“ 67 in der Mundart-Edition (und als bereits vierter „Asterix uff Meefränggisch“) erschien soeben ASTERIX UN DI WENGERT-SCHEER (Ehapa), erneut „nachgedichtet“ vom bewährten Trio Kai Fraas, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf.

Nach der „meefränggische ASTERIX-Drilochie“ (bestehend aus den Bänden DOUR DE FRÄNGN, DI FRÄCHE DER EHRE und DA BOXE DI BEUDEL) gehen die Bearbeiter im neuen Buch zeitlich einen Schritt zurück und erzählen, wie es dazu kam, dass „Campus Hätzfeldia“ (später auch als „Heidingsfeld“ in die Geschichtsbücher eingegangen) dem von den Besatzern aus dem Süden bedrohten „Wördsburch“ zu Hilfe kam – ein historisches Ereignis, das viele Jahre später in einer wechselseitigen „Eingemeindung“ ihren vorläufigen Höhepunkt fand.

Was seit 1962 im französischen Original (La Serpe d’or) und seit 1970 auf Deutsch als ASTERIX UND DIE GOLDENE SICHEL bereits für unerhörten Lese-Spaß sorgte, nimmt nun als ASTERIX UN DI WENGERT-SCHEER regionale Befindlichkeiten und tagespolitische Dauerbrenner (z. B. Heuchelhof-Tunnel bzw. – Einhausung) auf die Schippe und überzeugt durch glänzend stimmig gemachte Mundart. Dem Volk „auf’s Maul gschaut“ und satirisch eingebunden in den Kontext eines Comic-Klassikers – so sieht gute Unterhaltung aus.

Am Schluss feiern wieder alle „ä Bardy“ – außer dem armen Troubadix natürlich.

ZITAT

„Dunnerkeil un Brunzverreck! Beim Heiliche Kilian, mei Wengert-Scheer is hie! Un ohne Wengert-Scheer ke Mädschigg-Schobbe!“

Miraculix – ASTERIX UN DI WENGERT-SCHEER (S.  5/6)

 

Herrmann Ibendorf

www.temporamores.de

 Für Datenhungrige:

 René Goscinny (Originaltext) & Albert Uderzo (Bilder)

Asterix un di Wengert-Scheer

Ins Unterfränkische übertragen von Kai Fraas, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf

Egmont/Ehapa, 2011, 48 S.

ISBN 978-3-7704-3514-2 / 10,00 Euro